Aktuelles aus dem
nutriCARD-Cluster

nutriCARD startet Befragung von Ernährungsjournalisten

Ernährungskommunikation ist eines der großen Forschungsfelder des Kompetenzclusters für kardiovaskuläre Gesundheit und Ernährung (nutriCARD). In diesem Kontext ist jetzt Deutschlands wohl größte Erhebung unter Ernährungsjournalisten gestartet. Sie wendet sich an Journalisten in Printmedien, Hörfunk, TV und Online-Medien, die sich schwerpunktmäßig mit dem Themenfeld Ernährung/Essen befassen.

„Wir erwarten uns von dieser Berufsfeldstudie Aufschluss über Arbeitsbedingungen, Handlungsroutinen und Einstellungen der Journalisten, aber auch Fakten über die Verortung des Querschnittsthemas Ernährung in den Medienbetrieben“, sagt Studienleiter Dr. Tobias D. Höhn von der Universität Leipzig. 

Mehr als 2500 Medienkontakte ausgewertet

„Die Berichterstattung über Ernährung ist ähnlich dispers wie die über Umwelt“, sagt Dr. Tobias D. Höhn. Bedingt durch die vielen, ganz unterschiedlichen Themenaspekte finden sich ernährungsrelevante und -assoziierte Themen in nahezu allen Ressorts und in vielen Sendungen – auch abseits der klassischen Wissenschaft. Höhn leitet das nutriCARD-Kommunikationsbüro und verantwortet den Bereich Ernährungskommunikation innerhalb des Clusters. Da „Ernährungsjournalist“ kein feststehender Begriff ist und sich nur wenige Journalisten in Gänze mit dem Themenfeld auseinandersetzen, musste vor der Befragung eine Datenbasis geschaffen werden.

Dazu wurden unterschiedliche Datenbanken und Mitgliederverzeichnisse von Berufsverbänden ausgewertet. Für die Zeitungen erfolgte beispielsweise eine Vollerhebung auf Basis der Daten des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Informationsgemeinschaft zur Verbreitung von Werbeträgern (IVW), auch Zeitschriften wurden über die IVW-Listung generiert. „Wir haben alle Infoschienen der öffentlich-rechtlichen Hörfunksender berücksichtigt, sowie öffentlich-rechtliche und private TV-Sender. Die Online-Medien ergaben sich aus den unabhängigen Onlineredaktionen der zuvor erhobenen Zeitungen (Mantelredaktionen) und Zeitschriften, Daten aus der APA-Journalistendatenbank für Deutschland sowie aus dem Meta-Portal für Gesundheitsthemen medinfo.de (Rubrik Ernährung)“, erläutert Mag. Angela Mörixbauer.

Mühsame Recherche der Ansprechpartner

Um aus den Medienkontakten den richtigen Ansprechpartner innerhalb der Redaktion zu ermitteln, haben nutriCARD-Kommunikationsforscher oft auch zum Telefonhörer greifen müssen, denn das Impressum der Medien hat nur in den wenigsten Fällen eine Zuständigkeit für Ernährung ausgewiesen. Freie Journalisten wurden in das Untersuchungspanel aufgenommen, wenn aus ihren Profilen, Webseiten und Arbeitsproben ein deutlicher Ernährungsbezug erkennbar war.

„Insgesamt konnten wir 981 Journalisten eruieren, die sich festangestellt oder freiberuflich schwerpunktmäßig mit Ernährung beschäftigen. Etwa zwei Drittel davon sind freie Journalisten – schon alleine das ist ein wichtiger Befund“, sagt Höhn. Die Online-Umfrage läuft bis 21. Juni 2020. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich gerne unter umfrage@nutricard.de melden.

Weitere Informationen:

Dr. Tobias D. Höhn

Leiter Kommunikation und Medienforschung

Universität Leipzig | Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft

nutriCARD – Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit

✍ umfrage[at]nutricard.de 

 

Arbeitsroutinen, Anforderungen und Motivation der Berichterstattung von Journalisten mit dem Schwerpunkt Ernährung/Essen stehen im Zentrum der deutschlandweiten nutriCARD-Berufsfeldstudie.