Aktuelles aus dem
nutriCARD-Cluster

nutriCARD im Gespräch mit ...

… Sophie Braun und Timo Drobner, Nachwuchswissenschaftlerin und Nachwuchswissenschaftler in der Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts am Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Wie lange bist du bereits im Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit - nutriCARD als Nachwuchswissenschaftler?

Timo Drobner: Seit Februar 2021 bin ich Doktorand in der Arbeitsgruppe „Nutritional Concepts“ geleitet von Dr. Christine Dawczynski und gleichzeitig auch Mitglied des nutriCARD-Teams. Sophie arbeitet bereits seit März 2020 in der Arbeitsgruppe als nutriCARD-Doktorandin.


An welchem Projekt arbeitest du?

Timo Drobner: Der Fokus der Nachwuchsgruppe „Nutritional Concepts“ liegt auf der Durchführung von Humaninterventionsstudien. Mein Projekt ist es, gemeinsam mit Sophie Braun, die Studie zur Modulation kardiovaskulärer Risikofaktoren - MoKaRi II durchzuführen. Mein Fokus in der Studie ist die Betreuung der Probandengruppen mit Prädiabetes mellitus.

Wie ist die Studie aufgebaut?

Sophie Braun: Im Vorfeld der randomisierten, kontrollierten MoKaRi II-Interventionsstudie wurden Ernährungskonzepte für Patienten mit Hypertriglyzeridämie und Prädiabetes mellitus Typ 2 entwickelt. Analog zur MoKaRi I-Studie (Dawczynski et al. 2017) basieren die Konzepte auf Tagesmenüplänen, die eine definierte Nährstoffzufuhr sicherstellen. Durch die zehnwöchige Interventionsstudie sollen diese Pläne nun in den Zielgruppen validiert werden. Die Studie wird im vierarmigen Paralleldesign durchgeführt, wobei pro Gruppe je 30 Probanden im Alter von 35 - 75 Jahren eingeschlossen werden sollen. Die beiden Interventionsgruppen erhalten neben den Tagesmenüplänen eine regelmäßige Ernährungsberatung sowie Nüsse, pflanzliche Öle, Fischölkapseln (Konzept: Hypertriglyzeridämie) und eine Küchenwaage. Der Vergleich erfolgt zu Kontrollgruppen (deutsche Mischkost) für beide Krankheitsbilder.

Zu Beginn und am Ende der Intervention sowie alle zwei Wochen im Verlauf werden Blutproben genommen und anthropometrische Daten erhoben. Eine Follow-up-Beobachtung ist nach weiteren zehn Wochen geplant. Die Probennahme beinhaltet außerdem die Sammlung von 24h-Urin zu Beginn, am Ende der Intervention sowie zur Follow-up-Untersuchung. Primäre Endpunkte sind die Triglyzeridspiegel (Konzept: Hypertriglyzeridämie) sowie die Nüchternglucose (Konzept: Prädiabetes mellitus Typ 2). Darüber hinaus werden weitere Blutlipide, Entzündungsmarker, Insulin, HbA1c, anthropometrische Daten und Biomarker der Nährstoffaufnahme als Studienparameter erfasst.

Das Studiendesign ermöglicht die Beurteilung der Effektivität der Ernährungskonzepte, welche an die Anforderungen der Zielgruppen angepasst wurden, hinsichtlich der Senkung kardiovaskulärer und diabetischer Risikofaktoren.

Was schätzt du an deiner Tätigkeit innerhalb von nutriCARD?

Sophie Braun: An meiner Tätigkeit als Ernährungswissenschaftlerin schätze ich besonders, dass ich durch die Entwicklung und Validierung von Ernährungskonzepten einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährung und damit der Gesundheit (Prävention von kardiometabolischen Erkrankungen) der Bevölkerung leisten kann.

Timo Drobner: An meiner Tätigkeit innerhalb von nutriCARD schätze ich vor allem an einem übergeordneten Projekt mitarbeiten zu dürfen, dass sich die Gesundheitsförderung über die Beeinflussung der Ernährung zum Ziel gemacht hat. Ich freue mich sehr, durch meine Mitarbeit an der MoKaRi II-Studie einen Beitrag zur Grundlagenorschung in diesem Bereich leisten zu können.

Welche Möglichkeiten als Wissenschaftler bietet dir die Tätigkeit für nutriCARD?

Sophie Braun:Der Netzwerkcharaker von nutriCARD ermöglicht einen Austausch von Wissen mit anderen Wissenschaftler*innen und zeigt mir unter anderem durch Vorträge und Veranstaltungen zukünftige Forschungsfelder und berufliche Perspektiven auf.

Timo Drobner:Aus meiner Sicht trägt sowohl bei der Planung und Durchführung von Studien als auch bei der Publikation der Ergebnisse ein reger Austausch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu einer deutlich besseren Arbeit bei. Genau dieser Austausch wird unter anderem durch nutriCARD ermöglicht und gefördert.

Welche nutriCARD-Events haben dir besonders gut gefallen und warum?

Sophie Braun: Viele Events habe ich leider nicht mitbekommen. Am besten hat mir der Ausflug nach Dresden zur nutriCARD-Clustervollversammlung mit dem gemeinsamen Besuch der Future Food-Ausstellung, das anschließende Beisammensein, die netten Gespräche und der Austausch untereinander gefallen.

Timo Drobner: Leider bin ich erst zum Ende der Laufzeit ein Mitglied des nutriCARD-Teams geworden und konnte daher nur bei sehr wenigen Events dabei sein. Unter diesen wenigen gemeinsamen Treffen habe ich besonders unsere Clustervollversammlung in Dresden genossen, da ich die vielen Teammitglieder hier auch ganz persönlich kennenlernen und tolle Gespräche führen konnte, was im Rahmen der vielen coronabedingten Zoom-Meetings leider bis dahin nicht möglich gewesen war.

Sophie Braun (rechts) mit Kollegin Angela Moissl bei der nutriCARD-Clustervollversammlung in Dresden vor der historischen Frauenkirche
Timo Drobner mit Kollegin Sarah Reiners bei der nutriCARD-Clustervollversammlung in Dresden