Aktuelles aus dem
nutriCARD-Cluster

Deutliche Forderung zur Verstetigung der durch die Kompetenzcluster geschaffenen Netzwerkstrukturen

Bei der Konferenz der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung (Cross-Cluster Conference 2021) wurde die Richtung für zukünftige Forschung aufgezeigt und weitere Förderung gefordert

Drei Tage lang haben die Kompetenzcluster der Ernährungsforschung bei der virtuellen Konferenz zentrale Ergebnisse der gemeinsamen interdisziplinären Forschungsaktivitäten präsentiert. Anlass war der Abschluss der sechsjährigen Förderphase durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bei der Konferenz der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung lobten politische Vertreter*innen die strukturelle Stärkung der Ernährungsforschung in Deutschland und empfahlen eine Weiterfinanzierung der geschaffenen Strukturen. Prof. Dr. Veronika von Messling, Leiterin der Abteilung „Lebenswissenschaften“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, sagte in ihrem Grußwort außerdem: „Sie haben in Ihren Clustern DietBB, NutriAct, nutriCARD und enable die vielfältigen Chancen genutzt und erfreuliche Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Forschung in Ihren Clustern und für die deutsche Ernährungsforschung insgesamt erreicht.“ Ihr folgte der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der herausstellte: „Ihr Forschergeist hat viel in diesen Jahren vorangebracht. Sie haben die Grundlagenforschung tatsächlich gestärkt und gleichzeitig haben Sie Ernährungsstrategien und gesundheitsförderliche Lebensmittel entwickelt.“

Klare Worte für die Zukunft der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung fand der Präsident des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut), Prof. Dr. Pablo Steinberg, während der Pressekonferenz: „Wir benötigen unbedingt solche Ernährungscluster.“ Er wünsche sich für die Zukunft, dass die aufgebauten Strukturen nachhaltig sind. Die Ernährungs- und Lebensmittelforschung in Deutschland müsse weiter substantiell gestärkt und gefördert werden, „denn wir erwarten in den nächsten zehn Jahren einen massiven Transformationsprozess der Ernährungssysteme (…). Wir haben nicht viel Zeit, es sind die nächsten zehn Jahre, die entscheiden werden.“ Deshalb brauche es eine noch stärkere Ernährungsforschung, denn von alleine würde diese Herausforderung nicht gestemmt.

Auch in der anschließenden Podiumsdiskussion wurde der „neue Geist der Zusammenarbeit“, den die Kompetenzcluster entwickelt und umgesetzt haben, durch Prof. em. Dr. Hannelore Daniel gelobt. Die emeritierte Professorin hat die moderne, deutsche Ernährungsforschung maßgeblich geformt und berät und initiiert stetig zukunftsträchtige Projekte. Dazu passend wurden in der Podiumsdiskussion gleich neue Formate angedacht wie eine Citizen Science-Studie. Sie griff die Schlagworte aus dem Titel auf, der lautete: „Innovativ, nachhaltig, transdisziplinär – wo will die Ernährungsforschung hin?“ und diskutierte diese mit der Clustersprecherin Prof. Dr. Ute Nöthlings von DietBB und den Clustersprechern Prof. Dr. Hans Hauner von enable, Prof. Dr. Tilman Grune von NutriAct und Prof. Dr. Stefan Lorkowski von nutriCARD.

An den nachfolgenden zwei Tagen präsentierten die Wissenschaftler*innen aus den Clustern ihre Forschungsaktivitäten und -ergebnisse mit einer Bandbreite von Grundlagenforschung bis hin zu alltagstauglichen Ernährungsstrategien und -produkten. In diesem Rahmen stellten neben Steinberg auch Prof. Dr. Michael Müller, Prof. Dr. Jessica Aschemann-Witzel und Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte und Zukunftsvisionen in ihren Plenarvorträgen vor. Deutlich wurde dabei auf den Stellenwert von Forschung im Bereich Ernährung zur Sicherung von Gesundheit, Lebensstandard und Klimaschutz hingewiesen.

Hinzu kam die Verleihung eines Innovationspreises, den die Informatikerin Monika Wintergerst und der Informatiker Martin Lurz von der Technischen Universität München (TUM) und enable mit ihrem Konzept „Nutridge“ gewannen. Der zweite Preis ging an das nutriCARD-Projekt Krabbelfixx, welches von Dr. Tobias Höhn in Zusammenarbeit mit weiteren Kollegen entwickelt wurde. Gewinnerin des Poster-Preises war Hanna Huber von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und DietBB. Den besten Pitch lieferte Alissa Torske von der TUM und enable, die zu „Stress as a mediator of overeating and the effectiveness of mindfulness training as an intervention strategy“ referierte. Sie gewann ein professionelles Karrierecoaching.

Drei Tage volles Programm zur clusterübergreifenden Konferenz der Kompetenzcluster für Ernährungsforschung.