Nach dem Studium der Oecotrophologie (B.Sc.) und Public Health Nutrition (M.Sc.) in Fulda gründete Eva-Maria Endres 2015 den Veranstaltungsort Diderot - Kultur & Essen in Berlin. Ihre Bachelorarbeit zur Geschichte des Genusses veröffentlichte sie 2012. Zwei Jahre später erhielt sie den Oeocotrophica-Preis (Bereich Ernährungsverhaltens- und Konsumforschung) für ihre Masterarbeit zur Ernährungskommunikation in Sozialen Medien. Bereits während des Studiums gründete sie die erste Slow Food Youth Gruppe Deutschlands. Sie arbeitet unter anderem als Seminarleiterin an der Akademie Gesundes Leben und seit 2014 als Dozentin an der Hochschule Fulda.
nutriCARD: Eva, als Expertin für Ernährungskommunikation hast du bereits zahlreiche Beiträge zum Einfluss von Social Media auf das Ernährungsverhalten veröffentlicht. Im Anschluss an den Film „The Founder“ im Rahmen unserer nutriCARD-Veanstaltungsreihe Lecker Kino! stehst du dem interessierten Publikum für eine Diskussion zum Thema Fast Food trifft Slow Food zur Verfügung. Worauf freust du dich bei dem Event am kommenden Montag besonders?
Eva-Maria Endres: Auf das leckere Slow Food-Essen, das es im Anschluss gibt, natürlich! (kleiner Scherz) Obwohl ich mich immer über gutes Essen freue, finde ich vor allem das Gesamtkonzept der Veranstaltung toll. Ich bin schon gespannt, wie die Teilnehmenden den Film aufnehmen werden und hoffe, dass wir im Anschluss noch eine anregende Diskussion führen. Abgerundet mit dem Essen wird es insgesamt bestimmt ein sehr schöner Abend.
nutriCARD: Was fasziniert dich an dem Konzept Slow Food? Und warum ist es dir so wichtig, dieses Thema in der Öffentlichkeit stärker in den Fokus zu nehmen?
Eva-Maria Endres: Als ich Slow Food damals in Italien kennengelernt habe, war ich von dem Enthusiasmus und der positiven Energie der Bewegung sofort begeistert. Wenn in der Öffentlichkeit über Ernährung gesprochen wird, geht es meist um Verzicht, Gesundheit oder Moral und das verdirbt vielen Menschen das Interesse an dem Thema. Bei Slow Food habe ich erfahren, wie genussvoll und gemeinschaftsstiftend gute Ernährung sein kann. Essen wird dort eine große Wertschätzung und Hingabe entgegengebracht – das bringt automatisch mit sich, dass Lebensmittel auch gut für den Menschen und für die Natur sein müssen.
nutriCARD: Wie kann es deiner Meinung nach gelingen, wissenschaftliche Befunde gesunder Ernährung in den Sozialen Medien zu verbreiten und damit v. a. auch junge Menschen zu begeistern?
Eva-Maria Endres: Ernährung gehört ja bereits zu den beliebtesten Themen in Sozialen Medien. Ich denke, die neuen Medien haben bereits dazu geführt, dass sich mehr Menschen mit Kochen, Lebensmitteln und Ernährung auseinandersetzen. Es ist allerdings schwer, wirklich gute Informationen in Sozialen Medien zu finden – das betrifft nicht nur Ernährungsthemen und wird eine gesellschaftliche Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte sein. Was wir als Fachpersonen tun können, ist, uns stärker in diesen Medien einbringen, die Zusammenarbeit mit Influencern suchen und sichtbare Anlaufstellen für fundierte Informationen schaffen.
nutriCARD: Vielen Dank, Eva, für das Gespräch! Wir sind sehr gespannt auf die Diskussion mit dir im Anschluss an „The Founder“ am 7. März in den Passage Kinos Leipzig!
